Bezirk. Nach einer 40-jährigen ehrenamtlichen Tätigkeit als Amtsträger, davon 18 Jahre als Bezirksvorsteher der neuapostolischen Kirche Bezirk Minden, wurde Raimund Knoll am 16. November 2014 in den Ruhestand versetzt. Zu diesem Ereignis fand am Sonntag, den 9. November 2014, in der Sakristei der neuapostolischen Kirche, Kirchengemeinde Minden-Mitte ein Interview mit dem Bezirksältesten statt. Dieses führte Bianca Krueger.
Im Leben des Bezirksältesten spielte Musik immer eine besondere Rolle. Mit 12 Jahren spielte Raimund Knoll bereits die ersten Lieder in der Kirche an der großen Orgel in Herne, seiner Heimatgemeinde. Schließlich konnte er aus diesen Erfahrungen heraus sogar Musik unterrichten. Später wurde er Dirigent und leitete ein Orchester und einen Männerchor.
Durch den damaligen Bezirksapostel Emil Schiwy empfing Raimund Knoll das Unterdiakonenamt. Er durchlief diverse Amtsstufen, bis er schließlich am 14. Juli 1996 zum Bezirksältesten für den Kirchenbezirk Minden gesetzt wurde. Groß sei damals die Sorge gewesen: „Wie soll ich das schaffen und wie ist das überhaupt machbar, für so viele Geschwister, für so viele Vorsteher, für so viele Gemeinden zuständig zu sein?“ Das sei nicht immer einfach gewesen, aber Gott habe immer wieder geholfen. „Das war das Großartige dabei. Das Schwierigste wird dadurch leicht, weil Gott da ist.“ so Raimund Knoll.
Während seiner Amtszeit habe er hin und wieder seine Meinung auch einmal ändern müssen: „Ich musste lernen, dass ich Anderen nur Wege aufzeigen oder Rat geben konnte, aber verändern mussten sie sich selbst.“ oder „Nicht mosern sondern fragen.“ Dies sei ein ganz wichtiger Schritt gewesen.
Auch von Glaubenserlebnissen weiß der Bezirksälteste i. R. zu berichten: „Es gab viele Glaubenserlebnisse. Vorbereitend besuchte ich beispielsweise ein Ehepaar, welches kurz darauf in einen Gottesdienst den Segen zur Silberhochzeit bekommen sollte. Vorweg schlug ich ein Wort in der Bibel auf: Denn in ihm leben, weben und sind wir. (Apostelgeschichte 17, 28) Ich ging dann zu dem Silberhochzeitspaar und hatte das Wort vergessen. Es war auf einmal weg. Am Mittwoch dann war der Gottesdienst, indem der Segen zur Silberhochzeit gespendet werden sollte. Den hielt der damalige Bischof Wiktor. Er sagte: Ich habe von Apostel Schorr ein Wort wie folgt bekommen: „Denn in ihm leben, weben und sind wir." also genau das gleiche Wort. Das war eine unwahrscheinlich schöne Verbindung. Ich merkte: Gott ist da und er will auch weiterhin da sein. Es war ein schönes Glaubenserlebnis.“
Für die Zukunft wünscht er dem Bezirk Minden und seinem Nachfolger, dass die Liebe an erster Stelle steht, gepaart mit dem Glauben und der Hoffnung, denn alle drei gehörten zusammen. Der Glaube an die Wiederkunft Jesu und an das Apostelamt sei ganz wichtig. „Ich wünsche mir auch, dass niemand stehen bleibt weil vielleicht Entscheidungen gefällt werden, die einem nicht passen. Sondern, dass da mutig weiter gegangen wird. Ich wünsche unseren Glaubensgeschwistern, wenn vielleicht irgendwo ein Vorsteher gesetzt wird oder ein neuer Ältester kommt, dass dieser dann angenommen wird, genauso wie wir das Wort Gottes annehmen. Wir sollten uns mit dem Katechismus beschäftigen, dann verstehen wir auch, dass aus dem Apostelamt alle Gaben und Kräfte hervorgehen.
Zukunftspläne habe der Bezirksälteste i. R. für seinen Ruhestand bereits: „Ich kann wieder singen, dass konnte ich viele Jahre nicht.“ Er wolle wieder Klavier und Orgel spielen und neue Lieder lernen. Auch weitere Krankenbesuche seien geplant.
„Gerne möchte ich mehr für die Enkelkinder, Kinder und für meine Frau da sein und mehr in den Urlaub fahren. Aus der Ferne werde ich so ein bisschen die Entwicklung hier im Bezirk und insgesamt in der Gebietskirche und im ganzen Werk Gottes beobachten. Ich werde weiter beten und die Liebe der Geschwister weiter genießen.“
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