Bezirk. Der Stammapostel, der Leiter der Neuapostolischen Kirche International, kommt in den Kirchenbezirk Minden. Die neuapostolischen Christen in dieser Region sind voller Vorfreude auf diesen Tag. Warum aber wurde diese seltsam klingende Überschrift gewählt? Min + din kommt aus der plattdeutschen oder auch niederdeutschen Sprache, welche früher in Minden gesprochen wurde und noch heute in der Region um unsere schöne Stadt zu Hause ist.
Was heißt min + din? In die hochdeutsche Sprache übersetzt heißt es „mein und dein“. Und dieser Satz hat für Minden eine historische Bedeutung. In den seit 772 währenden Eroberungsfeldzügen Karls des Großen im sächsischen Stammgebiet stellte sich der Sachsenfürst Widukind Karl dem Großen entgegen. Nach erbitterten Kämpfen kam es jedoch 798 zu einem Friedensschluss am Fuße der Burg Widukinds am rechten Weserufer. „Diese Burg soll nun „min“ und „din“ sein sagte Widukind, worauf Karl der Große erwiderte: „Dann wollen wir sie auch nach dieser Teilung benennen. „Min und Din“ soll sie ab jetzt heißen. So bekam unsere schöne Heimatstadt ihren Namen.
Schlacht von Minden
Gibt es ein historisches Datum für Minden, welches Bedeutung hat zum Besuch des Stammapostels? Ja, denn am 1. August 1759 siegte das Heer der Engländer, Hannoveraner, Preußen, Schaumburg-Lipper und anderer Verbündeter über die französisch-sächsische Armee. Fast 10.000 Soldaten starben – der Begriff „Schlacht bei Minden“ wurde geboren.
In Minden gab es, wie oben beschrieben, schon bei der Gründung Toleranz und Kooperation. Aber wie verhält es sich heute mit unseren Werten und unserem Wertebewusstsein? Was ist uns heute wirklich wichtig? Wo sind unsere Vorbilder heute? Welche Instanzen definieren unseren Wertekodex?
Hier bin ich Zuhause
Kommen wir zurück auf die gewählte Überschrift. Was ist der Grund dafür? Unsere Gemeinden im Ältestenbezirk Minden sollen für den neuen Stammapostel „min und din“ sein. Wir möchten, dass er sich bei uns zu Hause fühlt. Dass Minden ein Stück seiner Heimat wird. Dass er spürt: „Hier ist es schön. Hier fühle ich mich geborgen. Hier komme ich gern immer wieder zurück.“ Wir möchten dem Stammapostel auch sagen, dass wir die Werte von damals nicht verloren haben.
Christus - unser Vorbild
Es ist uns heute immer noch wichtig, unserem Glaubensziel, der Wiederkunft Christi, entgegen zu wandern. Wir haben das nicht aus den Augen verloren. Und unser großes Vorbild ist und bleibt Jesus Christus. Ihm wollen wir ähnlicher werden. Seine Liebe in uns einbauen. Das ist uns wichtig. Welche Instanzen definieren unseren heutigen Wertekodex? Auch dazu können wir etwas sagen. Wir sind in unserer Kirche, der Neuapostolischen Kirche, zu Hause. Zu ihr bekennen wir uns. Es ist richtig, dass sich innerhalb und auch außerhalb dieser Kirche Werte gewandelt haben und noch wandeln werden. Aber das Glaubensziel hat sich nicht gewandelt und wird es auch nicht tun. Und dazu stehen wir.
Kein Feindesland - Heimatland!
Nun zum historischen Datum. In Minden wurde die französisch-sächsische Armee vernichtend geschlagen. Und 10.000 Soldaten kamen ums Leben. Der Stammapostel ist gebürtiger Franzose und wir sagen ihm heute: „Stammapostel, diese Stadt soll ab heute „min und din“ sein. Lassen Sie uns gemeinsam in dieser wunderschönen Stadt, in den herrlichen Gemeinden des Bezirks Minden, eine Heimat haben, so lange wir auf dieser Erde leben. Unsere Stadt, unser Bezirk, soll Ihre Stadt und Ihr Bezirk sein. Nicht wie damals, Feindesland. In dem Gottesdienst, den der Stammapostel am 30. Juni 2013 in der Kirche zu Minden-Mitte hält, wollen wir auch betend der gefallenen Soldaten gedenken und ihnen die Hand zum Frieden, zur Versöhnung, im Geiste reichen.
© Neuapostolische Kirche Bezirk Minden - Team Öffentlichkeitsarbeit