Bezirk. Wenn wir heute Palmsonntag feiern, folgen wir dem Brauch der Christengemeinde in und zu Jerusalem. Schon um das Jahr 400 wird von ihr bezeugt, dass sie sich am Ölberg versammelt und in einer Prozession in die Stadt hinuntergeht. Die Kinder sollen dabei Palmwedel und Ölzweige in Händen getragen haben.
An Palmsonntag steht der Herr selbst im Mittelpunkt, der sich nach dem Bericht der Evangelien vor allem Volk als der Messias und Friedensfürst zu erkennen gibt.
Der triumphale Einzug
Alles geschieht wie Jesus es angekündigt hatte. Er will mit seinen Jüngern in Jerusalem das Passafest feiern. Auf einem jungen Esel reitet der Herr in Jerusalem ein. Laut Sacharaja ist dieses Fohlen ein Symbol des Friedens, im Gegensatz zu den Schlachtrossen, welche es in Jerusalem gibt. Die Menschenmenge, die ihn willkommen heißt, wird vermutlich zum Großteil aus Pilgern bestehen. Sie legen ihre Kleider vor Jesus auf den Weg, streuen Palmzweige, winken mit Palmzweigen und rufen Hosianna. Diese wenigen Zeilen enthalten alle Symbole, die auf den Messias verweisen.
Konfrontation
Für die jüdischen Gelehrten und Mächtigen muss es so aussehen, als ob Jesus den Aufstand gegen die Priesterherrschaft vorbereitet. Sie werden wütend und überlegen, wie sie dem begegnen sollen. Auch die Römer, als Besatzungsmacht, haben Grund nervös zu werden: Solch ein feierlicher Einzug steht nur dem Kaiser zu und nur der Kaiser wird mit den Rufen „Kyrie eleison – Herr, hab Erbarmen“ – eben mit „Hosianna“ Rufen – am Stadttor empfangen. Wer sich so in Jerusalem begrüßen lässt, scheint dem römischen Kaiser Konkurrenz machen zu wollen. Das ist Hochverra!
Einige Pharisäer, welche die Lobgesänge hören, treten Jesus wütend entgegen: "Meister, bring deine Jünger zum Schweigen!" ist ihre eindeutige Aufforderung an Jesus. Jesus erwidert: "wenn sie schweigen, dann werden die Steine schreien." Eingreifen und handeln wollen jedoch weder der Hohepriester noch der römische Statthalter Pilatus. Beiden ist das Risiko eines spontanen Volksaufstandes zu groß. Also sucht man nun eine andere Möglichkeit, Jesus in die Hände zu bekommen.
Jesus weint
Als Jesus sich Jerusalem weiter nähert, weint er und sagt: "Wenn doch auch du erkannt hättest, was dir Frieden bringt. Aber Gott hat dich blind gemacht." Sobald Jesus in der Stadt ist, geht er zum Tempel und sieht sich dort um.
Da es schon spät ist, zieht er mit seinen Jüngern nach Bethanien weiter. Ein kleines Dorf im Osten von Jerusalem. Dort verbringt er die Nacht.
© Neuapostolische Kirche Bezirk Minden - Team Öffentlichkeitsarbeit