Bezirk. Am nächsten Tag geht Jesus wieder nach Jerusalem. Da treten ihm die Priester sofort entgegen und kommen auf den Punkt. Dieser Nazarener hat eine Grenze überschritten und sie suchen eine Möglichkeit, ihm auf legalem Wege beizukommen. „Sage uns, aus welcher Vollmacht tust du das? Wer hat dir diese Vollmacht gegeben?“
Was fällt diesem Menschen ein, der weder ein Amt bekleidet noch eine offizielle religiöse Ausbildung hat? Ein Volksverführer, der die Menschen mit seinen Ideen und Taten aufhetzt. Durch die Antwort Jesu fühlen sie sich wieder bloßgestellt, aber sie finden nichts, was sie gegen ihn verwenden können.
Die Pächter des Weinberges
Jesus wendet sich in seiner Bildersprache, welche auch die einfachen Menschen begreifen, wieder an das Volk und erzählt die Geschichte eines Weinbergsbesitzers. Die Schriftgelehrten und Priester verstehen, dass Jesus sie meint, wenn er von den unehrlichen Pächtern spricht, welche dem Weinbergsbesitzer die Pacht schuldig bleiben. Schlimmer noch, welche den Sohn des Besitzers töten, um in den Besitz des Weinberges zu kommen. Sie hätten Jesus am liebsten auf der Stelle festgenommen oder gar getötet; als sie merken, dass diese Geschichte auf sie gemünzt ist. Aber, sie haben Angst vor dem Volk.
Eine steuerrechtliche Frage
Um zu testen, ob man Jesus vielleicht einen Umsturzversuch anhängen kann, fragen einige der Pharisäer Jesus, ob denn auch die Juden Steuern an Rom zahlen sollten. Bejaht Jesus diese Frage, dann heißt es, dass die Juden sich der Besatzungsmacht unterwerfen sollten – aber, gerade davon sollte doch der Messias befreien. Verneint er die Frage, wäre das der Aufruf zum oder die Unterstützung eines Aufstandes. Hochverrat! Eine gespannte Stille breitete sich aus. Jesus bittet um eine Münze. »Zeigt mir eine Silbermünze her! Wessen Bild und Name ist denn hier aufgeprägt?« »Das Bild und der Name des Kaisers«, antworten sie. Da sagt Jesus: »Dann gebt dem Kaiser, was dem Kaiser gehört – aber gebt Gott, was Gott gehört!« Mit dieser Antwort haben sie nicht gerechnet und sie wissen nicht, wie sie darauf erwidern sollten.
Ein Opfer aus dem Herzen
Der Vorhof des Tempels unterteilte sich in den Vorhof der Frauen und den Vorhof der Männer. Nur durch den Vorhof der Frauen, kommt man in den Vorhof der Männer. Im Vorhof der Frauen steht der Opferkasten. Dieser besteht aus großen trompetenähnlichen Behältern, welche laut schepperen, wenn die Menschen Geld hineinwerfen. An dem Geräusch kann leicht festgestellt werden, ob jemand eine große oder eine kleine Münze eingeworfen hat. Je größer die Münze, desto größer der Lärm, welcher beim Einwurf entstand. Je lauter es also ist, wenn jemand das Opfer einwirft, desto frommer der Mensch, könnte man meinen.
Am gleichen Tag kommt eine arme Witwe und gibt ihr Opfer. Diese wirft zwei kleine Kupfermünzen in den Opferkasten ein. Das Geräusch dieser Münzen, welche kleiner waren als unsere heutigen 1 Cent Münzen, hätte wohl niemand gehört. Aber Jesus sieht sie und wendet sich zu den Jüngern: „Ich versichere euch: Diese arme Witwe hat mehr gegeben als alle anderen. Die haben alle nur etwas von ihrem Überfluss abgegeben. Sie aber hat alles hergegeben, was sie selbst dringend zum Leben gebraucht hätte.“
Nichts hat Bestand – auch nicht die Welt
Die Schüler und Jünger, welche bei Jesus sind, sprechen von der Schönheit des Tempels und sind davon tief beeindruckt. Als Jesus das mitbekommt, sagt er ihnen, dass der Tempel zerstört und kein Stein auf dem anderen bleiben wird. Etwas 40 Jahre später wurde diese
Prophezeiung erfüllt.
Als Jesus mit den Jüngern an diesem Tag Jerusalem verlässt, halten sie sich westlich des Ölberges auf. Die Jünger denken noch immer über die Ankündigung Jesu nach, dass der Tempel zerstört wird. Da fragen sie ihn: »Lehrer, wann wird das geschehen, und woran können wir erkennen, dass es so weit ist?« Jesus schaut auf die Stadt hinab und beschreibt die Ereignisse, die kommen werden. Er beschreibt die Entweihung des Tempels, spricht von Hungersnot, Naturkatastrophen, Kriegen und Kriegschrei. Und bei all diesen düsteren Aussichten weist er daraufhin, dass sich alles zum Guten wenden wird. „Wenn aber dieses anfängt zu geschehen, dann seht auf und erhebt eure Häupter, weil sich eure Erlösung naht.“
Doch in Gedanken beschäftigt sich Jesus bereits mit seinem baldigen Tod. Er sagt es seinen Jüngern ganz direkt: „Ihr wisst, dass in zwei Tagen Passa ist; und der Menschensohn wird überantwortet werden, dass er gekreuzigt werde.“ Die Nacht verbringt er mit ihnen am Ölberg.
© Neuapostolische Kirche Bezirk Minden - Team Öffentlichkeitsarbeit
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