Bezirk. Mit dem Herrn Jesus wurden zwei Verbrecher zur Hinrichtungsstätte Golgatha geführt, die vor den Toren der Stadt lag. Man bot ihm Myrrhe in Wein zu trinken an, um den Schmerz zu betäuben. Doch Jesus lehnte den Trank ab. Dann - es war laut Markus um die dritte Stunde, also gegen 9 Uhr vormittags - kreuzigten die Soldaten den Sohn Gottes inmitten der beiden Verbrecher.
Die Evangelisten haben es unterlassen, die unvorstellbare Peinigung eines solchen Geschehens zu veranschaulichen, und auch wir wollen bei der nüchternen, sachlichen Wiedergabe des Geschehens bleiben und einfach einen Moment Innehalten und uns bewusst machen, dass der Herr Jesus - der Sohn Gottes - dieses Leid für uns auf sich nahm.
Es bewegt zutiefst, wenn zu lesen ist, dass der Herr Jesus in diesen qualvollen Augenblicken für seine Peiniger betete und in Fürbitte für sie eintrat: "Vater, vergib ihnen; denn sie wissen nicht, was sie tun!"
Jesus - Der König
Pilatus hatte für das Kreuz Jesu eine Tafel schreiben lassen, auf der in Hebräisch, Lateinisch und Griechisch geschrieben stand: Jesus von Nazareth, der Juden König. Die Hohenpriester sagten zu Pilatus: "Schreib nicht: Der König der Juden, sondern dass er gesagt hat: Ich bin der König der Juden." Pilatus jedoch entgegnete: "Was ich geschrieben habe, das habe ich geschrieben."
Die vier Soldaten, die Jesus gekreuzigt hatten, nahmen seine Kleider und machten vier Teile daraus. Den Rock aber, der ohne Naht als Ganzes gewoben war, zerteilten sie nicht, sondern losten, wer ihn erhalten sollte. Wieder finden wir in einem Psalm Davids einen prophetischen Hinweis darauf: "Sie teilen meine Kleider unter sich und werfen das Los um mein Gewand".
Die Leute, die an den Kreuzen vorübergingen, schüttelten ihre Köpfe und höhnten: "Der du den Tempel Gottes abbrichst und baust ihn auf in drei Tagen, hilf dir selber, wenn du Gottes Sohn bist, und steig herab vom Kreuz!" Auch die Hohenpriester, Schriftgelehrten und Ältesten verspotteten ihn: "Andern hat er geholfen und kann sich selber nicht helfen. Ist er der König von Israel, so steige er nun vom Kreuz herab. Dann wollen wir an ihn glauben. Er hat Gott vertraut; der erlöse ihn nun, wenn er Gefallen an ihm hat; denn er hat gesagt: Ich bin Gottes Sohn."
Barmherzigkeit bis in den Tod
Schließlich sprach auch einer der Übeltäter den Herrn an: "Bist du nicht der Christus? Hilf dir selbst und uns!" Der andere hingegen entgegnete vorwurfsvoll: "Und du fürchtest dich auch nicht vor Gott, der du doch in gleicher Verdammnis bist? Wir sind es zwar mit Recht, denn wir empfangen, was unsre Taten verdienen; dieser aber hat nichts Unrechtes getan." Dann wandte sich der Schächer an Jesus: "Jesus, gedenke an mich, wenn du in dein Reich kommst!" Der Sohn Gottes erwiderte: "Wahrlich, ich sage dir: Heute wirst du mit mir im Paradies sein." Welch eine Gnade.
Bei dem Kreuz standen einige Frauen, darunter Jesu Mutter Maria, ihre Schwester sowie zwei weitere Frauen namens Maria: die Gattin des Klopas und Maria Magdala, ferner die Mutter der Apostel Johannes und Jakobus. Außerdem stand auch Apostel Johannes - so werden allgemein die Worte verstanden "der Jünger, den er lieb hatte" - dort. Da sprach der Herr zu seiner Mutter: "Frau, siehe, das ist dein Sohn!" und zu Johannes: "Siehe, das ist deine Mutter!" Von da an nahm Johannes die Mutter Jesu in sein Haus.
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